Italien abseits der Massen: Meine schönsten Entdeckungen
Italien ist ein absoluter Klassiker unter den europäischen Reisezielen – und das völlig zurecht: Rom lockt mit antiker Geschichte, Florenz mit Renaissancekunst und Venedig mit seiner einzigartigen Romantik. Doch abseits dieser berühmten Orte gibt es in Italien eine Vielzahl an charmanten Flecken, die oft übersehen werden. Auf meiner letzten Reise habe ich einige dieser weniger bekannten, aber umso zauberhafteren Destinationen entdeckt – und ich kann es kaum erwarten, sie mit euch zu teilen.
Der Charme von Umbrien – Das „grüne Herz Italiens“
Umbrien liegt direkt neben der Toskana, wird aber von vielen Touristen übersehen. Dabei hat dieser Landstrich mit seinen sanften Hügeln, mittelalterlichen Dörfern und köstlicher Küche alles zu bieten, was das Herz begehrt. Besonders gefallen hat mir das Städtchen Spello – ein traumhaft schöner Ort mit blumengeschmückten Gassen und einem entspannten Lebensrhythmus. Auch Norcia, bekannt für seine hervorragenden Trüffel und Wurstspezialitäten, ist einen Abstecher wert.
Pittoreske Küstenorte in Kalabrien
Während an der Amalfi-Küste die Touristenströme nie abreißen, findet man im Süden Kalabriens noch wahre Ruhepole am Meer. Mein absoluter Favorit: Scilla. Dieses kleine Fischerdorf an der Tyrrhenischen Küste bietet kristallklares Wasser, charmante Häuser am Hang und eine uralte Fischertradition. Der Strand von Chianalea ist einer der schönsten, die ich je besucht habe. Abends kann man direkt am Wasser frischen Fisch genießen – ein unvergessliches Erlebnis.
Lombardei jenseits von Mailand – Kunst und Seen
Mailand kennt jeder, aber habt ihr schon mal vom Ortasee gehört? Dieser verträumte See liegt nördlich von Novara, nur einen Katzensprung vom berühmten Lago Maggiore entfernt, aber weit weniger überlaufen. Besonders schön ist das Städtchen Orta San Giulio mit seiner autofreien Altstadt und seiner romanischen Basilika. Ein absoluter Geheimtipp für Romantiker!
Aktivitäten für Entdecker – Natur, Kultur und lokale Feste
In Italien gibt es jenseits der touristischen Zentren viel zu entdecken. In Umbrien habe ich eine Wanderung auf dem Franziskusweg gemacht – ein spiritueller und landschaftlich beeindruckender Steig, der durch stille Wälder und urige Dörfer führt. In Kalabrien bietet das Aspromonte-Gebirge zahlreiche Wandermöglichkeiten und spektakuläre Ausblicke über das Mittelmeer. Besonders im Frühling ist diese Region ein Traum für Outdoor-Fans.
Kulturell reizvoll sind die zahlreichen Dorffeste, die oft unbekannt bleiben. In Norcia konnte ich zum Beispiel das „Nero Norcia“ Festival miterleben – ein kulinarisches Fest zu Ehren des schwarzen Trüffels mit Ständen, Musik und Wein. Dort kommt man nicht nur mit den Produkten der Region in Kontakt, sondern auch mit den herzlichen Menschen vor Ort.
Die beste Reisezeit für einen Italien-Trip abseits der Saison
Wenn ihr diesen stilleren, authentischeren Teil Italiens entdecken möchtet, empfehle ich euch, im Frühling (April bis Juni) oder im frühen Herbst (September bis Anfang Oktober) zu fahren. Dann sind die Temperaturen angenehm, die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite und ihr entgeht dem großen Sommertourismus. Gerade Regionen wie Umbrien oder Kalabrien blühen zu diesen Zeiten regelrecht auf!
Mobil unterwegs: So kommt man hin und herum
Um diese weniger bekannten Orte zu erreichen, ist ein Mietwagen fast unerlässlich. Viele kleine Dörfer und abgelegene Sehenswürdigkeiten sind nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ich habe meine Reise von Rom aus begonnen und mir dort ein Auto genommen – das gibt einem nicht nur maximale Flexibilität, sondern auch die Freiheit, spontane Abstecher zu machen.
In der Lombardei ist der Ortasee gut mit dem Zug erreichbar, auch hier bietet sich für nähere Erkundungen aber ein Auto an.
Unterkünfte mit Charme
Italien ist bekannt für seine vielfältigen Unterkunftsmöglichkeiten – von schlichten Agriturismi bis zu eleganten Boutique-Hotels. In Umbrien habe ich in einem liebevoll geführten Landhaus bei Spello übernachtet – mit Olivenhainen vor dem Fenster und hausgemachter Marmelade zum Frühstück. In Scilla fand ich ein charmantes B&B mit Meerblick und selbst gebackenen Dolci am Morgen.
Mein Tipp: Achtet bei eurer Buchung auf lokale Anbieter, damit ihr die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Region hautnah miterlebt.
Italien schmeckt einfach fantastisch
Was wäre Italien ohne seine Küche? Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten – in Umbrien dominieren Trüffel, Wild und Olivenöl. Besonders gut gegessen habe ich im „Ristorante Il Molino“ bei Spello – das hausgemachte Trüffelrisotto war ein Gedicht.
In Kalabrien kommen Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten voll auf ihre Kosten. In Scilla ist das „Civico 5“ ein echter Geheimtipp: fangfrischer Schwertfisch, serviert mit einer erfrischenden Zitronensauce, hat mich regelrecht verzaubert.
Und in der Lombardei? Der Orta-See bietet nicht nur hübsche Ausblicke, sondern auch feine Küche. Das „Antico Agnello“ in Miasino serviert deftige lombardische Gerichte wie Brasato al Barolo – zart geschmortes Rindfleisch in Rotweinsauce – in einem historischen Ambiente.
Fazit: Italien für Entdecker
Wer in Italien mehr sucht als die üblichen Insta-Hotspots, wird in Umbrien, Kalabrien und an manchen Ecken der Lombardei wahre Schätze finden. Diese Reise abseits der bekannten Pfade hat mir gezeigt, wie vielfältig dieses Land wirklich ist – und wie herzlich und echt das Leben in den weniger bekannten Regionen sein kann. Ob sanfte Hügel, alte Klöster oder einsame Strände – hier erlebt man das echte Italien. Packt also eure Koffer und wagt das Abenteuer abseits der Massen!
Herzlich,
Ella